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Nachschau MV-Tourismustage 2024: Innovation in der Tourist-Information – neue Erlebnisse, Services und Emotionen

02.12.2024

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2 min

Der Workshop "Innovation in der TI" unter der Leitung von Claudia Moll von destinetCHANGE bot den Teilnehmenden nicht nur theoretische Einblicke, sondern vor allem praktische Methoden zur Entwicklung innovativer Konzepte für ihre Tourist-Informationen.

Innovation in der Tourist-Information – neue Erlebnisse, Services und Emotionen © destinetCHANGE

Die aktuelle Situation: Zwischen Service und Erlebnis
Die Analyse der gegenwärtigen Situation zeigt, dass Tourist-Informationen vor einer entscheidenden Transformation stehen. Während die grundlegenden Service-Funktionen als selbstverständlich gelten und oft nur dann auffallen, wenn sie nicht funktionieren, suchen Gäste heute verstärkt nach emotionalen Erlebnissen und authentischen Begegnungen. Diese Entwicklung bietet Tourist-Informationen die Chance, sich neu zu positionieren – weg von der reinen Informationsstelle, hin zum inspirierenden Erlebnisort.

Service Design Thinking als Weg zur Innovation
Im Workshop wurde mit der Service Design Thinking-Methode gearbeitet, die sich als besonders effektiv für die Entwicklung gästezentrierter Innovationen erwiesen hat. Der Prozess umfasste mehrere Phasen:

1. Discover (Entdecken)

  • Analyse der Ausgangssituation
  • Identifikation von Chancen und Herausforderungen
  • Beobachtung von Gästebedürfnissen

2. Define (Definieren)

  • Formulierung konkreter "Wie können wir..."-Fragen
  • Fokussierung auf spezifische Probleme oder Chancen
  • Eingrenzung der Zielgruppen

3. Ideate (Entwickeln)

  • Kreative Ideenfindung in Kleingruppen
  • Nutzung verschiedener Kreativitätstechniken
  • Integration von Einschränkungen zur Förderung innovativer Lösungen

4. Deliver (Umsetzen)

  • Priorisierung der Ideen nach definierten Kriterien
  • Entwicklung erster Umsetzungskonzepte
  • Planung nächster Schritte

Die Tourist-Information als multisensorischer Erlebnisort
Ein zentrales Ergebnis des Workshops war die Erkenntnis, dass erfolgreiche Tourist-Informationen mehrere Dimensionen vereinen müssen:

1. Atmosphärische Dimension

  • Schaffung einer einladenden, regionaltypischen Atmosphäre
  • Integration von Elementen, die alle Sinne ansprechen
  • Gestaltung von Räumen zum Wohlfühlen

2. Soziale Dimension

  • Entwicklung zur Begegnungsstätte für Gäste und Einheimische
  • Förderung authentischer Interaktionen
  • Vermittlung echter Gastfreundschaft und Willkommenskultur

3. Informative Dimension

  • Integration digitaler und analoger Informationsangebote
  • Entwicklung personalisierter Beratungskonzepte (auch mit KI)
  • Schaffung inspirierender Informationszugänge

4. Emotionale Dimension

  • Vermittlung des regionalen "Spirits"
  • Erzeugung positiver Emotionen
  • Schaffung von “Instagram-Momenten”

Die drei Phasen der Innovationsfähigkeit
Der Workshop machte deutlich, dass erfolgreiche Innovation in Tourist-Informationen drei zentrale Phasen umfasst:

1. Wahrnehmen

  • Aktive Beobachtung von Trends und Entwicklungen
  • Nutzung verschiedener Informationsquellen im Innovations-Ecosystem
  • Systematische Analyse von Gästefeedback

2. Ergreifen

  • Entwicklung konkreter Innovationsvorhaben
  • Bildung von Teams mit verschiedenen Kompetenzen
  • Umsetzung in definierten Projekten

3. Transformieren

  • Nachhaltige Integration der Innovationen in den Betrieb
  • Entwicklung einer innovationsfreundlichen Organisationskultur
  • Kontinuierliche Weiterentwicklung der Angebote

Praktische Unterstützung für den Innovationsprozess
Zur Unterstützung des Innovationsprozesses wurde der "Innovator" von Ethan Mollick aus dem chatGPT-Store vorgestellt. Dieses Tool kann besonders in der Phase der Ideengenerierung wertvolle Unterstützung leisten. Dadurch können mehr Ressourcen für die entscheidenden Phasen des Wahrnehmens, Ergreifens und Transformierens eingesetzt werden. Der Workshop zeigte jedoch auch: Digitale Tools können den persönlichen Austausch und die kreative Teamarbeit nicht ersetzen, aber sinnvoll ergänzen, kreativer machen und beschleunigen.

Handlungsempfehlungen für die Transformation
Aus dem Workshop ergaben sich konkrete Handlungsempfehlungen für Tourist-Informationen:

1. Strategische Ebene

  • Entwicklung einer klaren Vision für die eigene Tourist-Information
  • Definition der angestrebten Erlebnisqualität
  • Festlegung von Entwicklungsschwerpunkten

2. Operative Ebene

  • Analyse der vorhandenen Ressourcen und Kompetenzen
  • Entwicklung konkreter Umsetzungsprojekte
  • Etablierung von Innovations-Teams

3. Kulturelle Ebene

  • Förderung einer experimentierfreudigen Willkommenskultur
  • Entwicklung der Mitarbeitenden zu „Erlebnis-Designern“
  • Etablierung kontinuierlicher Innovationsprozesse

Ausblick und nächste Schritte
Der Workshop machte deutlich: Die Entwicklung zum innovativen Erlebnisort ist für Tourist-Informationen keine Option, sondern eine strategische Notwendigkeit. Dabei kommt es nicht primär auf eine aufwendige technologische Ausstattung an, sondern auf die authentische Vermittlung der regionalen Identität und eine echte Willkommenskultur. Der Erfolg wird maßgeblich davon abhängen, wie gut es gelingt, die Mitarbeitenden auf diesem Weg mitzunehmen und ihre Kreativität und Begeisterung zu wecken.

Download: Präsentation Workshop Future.TI 2024 (11,6 MB)


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